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Impressionen und Beiträge des Chores


Die Unterground Railroad   
Sklaven organisieren ihre Flucht mit Hilfe der Gospels --> echt spannend

Aufstehen und singen gegen Unrecht, Ausbeutung, resp. für eine Änderung der Zustände ...  da fallen einem unwillkürlich die Negro Spirituals / korrekter: African-American Spirituals ein oder die Gospels, die aus diesen heraus entstanden sind

Die Geschichte der Spirituals ist untrennbar verknüpft mit der Geschichte der Sklaverei – geht aufs 17. Jahrhundert zurück. Anfang des 17. Jahrhunderts trafen die ersten aus Afrika verschleppten Sklaven in Virginia ein. Sie wurden auf den grossen Tabak- und Baumwoll-Plantagen zur Zwangsarbeit eingesetzt. Sie waren Menschen 2. Klasse und wurden auch als solche behandelt. Im Laufe der Zeit kamen sie mit dem Christentum in Berührung, wobei sie die Leidensgeschichte Jesu besonders berührte, denn in seiner Leidensgeschichte erkannten sie sich selbst. Fortan versteckten sie hinter christlichen Metaphern ihre Anliegen. Dabei spielte die alttestamentliche Befreiung des erwählten Volkes aus Ägypten eine Schlüsselrolle. à „When Israel was in Egypt Land – let my people go!“

In den rund 250 Jahren der Sklaverei wurden etwa 10 Millionen Schwarze nach Amerika verschleppt. Die unmenschliche Unterdrückung der afrikanischen Bevölkerung führte zu Aufständen. Zwischen 1670 und 1865 gab es 130 bewaffnete Aufstände durch Sklaven, die aber weitgehend blutig niedergeschlagen wurden. Der Wunsch der Befreiung war unter der schwarzafrikanischen Bevölkerung immer präsent. Allerdings war der Weg aus dem Süden ins freie Kanada weit und beschwerlich. 


Ab 1838 organisierten Gegner der Sklaverei die Underground Railroad - einen Fluchtplan mit Schutzhäusern, Fluchthelfern und geheimen Kommunikationsmitteln z.B. versteckten Codes, etwa auf Quilts (Flicken-Steppdecken) und in Gesängen. Diese teilten das Wann, Wo und Wie der organisierten Fluchten mit. Es wurde eine religiös kodierte Sprache entwickelt. So wurde das Gebiet ohne Sklaverei mit „My Home“, „Sweet Canaan“ oder „The promised Land“ umschrieben. Dieses Gebiet lag auf der nördlichen Seite des Ohio River, den man in der verschlüsselten Sprache als „Jordan“ bezeichnete. Die Flüchtlinge wateten dabei durch das Wasser, um die Hunde der Verfolger abzuschütteln („Wade in the Water“). In „Swing Low, Sweet Chariot“ steht Chariot für das Sternzeichen „Grosser Wagen“, das sich innerhalb eines Tages um den Polarstern herumdreht. Im Frühling, der besten Zeit zur Flucht, ist kurz nach Sonnenuntergang der Chariot an seinem tiefsten Punkt und weist den Weg nach Norden. 

Berühmt wurde die 29-jährige geflohene Sklavin Harriet Tubman, die 1849 selber Fluchthelferin bei der Unterground Railroad wurde. Ihr Codename war „Moses“ – „Go down, Moses“ – war ihr Erkennungszeichen. Manche Spirituals waren auch ganz einfach ein Ruf nach Freiheit und Aufforderung zur Flucht („Steal away“). 
Die Vermischung von religiösen und weltlichen Aussagen entsprach dabei dem fliessenden Uebergang zwischen Alltagswelt und Religion. Ein direktes Zusammentreffen mit Gott ist daher Bestandteil vieler Spiritualtexte (I’m going to live with God).

Nachtrag zu Spirituals:
Spirituals entstanden nicht am Schreibtisch, sondern sind das Produkt individueller und gemeinsamer Improvisation im Gottesdienst. Sozusagen aus der Predigt heraus ergaben sich spontane Ausrufe (sog. Moans wie „Amen“ oder „Oh Lord“), die nach und nach in einen Rhythmus übergehen. Auf dieses rhythmische Fundament konnten nun einzelne Gemeindeglieder ihre „Calls“ (d.h. emotionale Aussagen oder Bibelstellen) rufen, die vom Rest der Gemeinde mit „Responses“ beantwortet oder ergänzt wurden. 
März 2016, Aline Kellenberger
versch. Quellen – z.T. Wikipedia.



Abgekaufte Instrumente






Nein, ich spiele kein Instrument, diese habe ich alle dem Nachbarskind abgekauft.